Frühjahrsveranstaltung 2015/ Podiumsdiskussion

Zum ersten Mal in neuer großer Runde veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft der Steuerjuristen in Westfalen-Lippe eine Podiumsdiskussion in der OFD NRW, Standort Münster.

Der große Sitzungssaal war mit knapp 100 Besuchern gut gefüllt, so dass sich bei dem spannenden Thema „Personalgewinnung und -entwicklung“ rasch eine rege Diskussion entwickelte.

 

Die Podiumsteilnehmer - Oberfinanzpräsident Werner Brommund, die Leiterin des Finanzamts Lüdenscheid, Sabine Loock, der Leiter des Personalreferats Z 2, Franz-Josef Dickkopf, Martin Lehmann, Vorsitzender der DStG NRW und Vertreter des HPR, sowie der Leiter des Finanzamts Köln-Altstadt und Vorsitzender des Arbeitskreises Höherer Dienst bei der DStG, Dr. Andreas Eich – tauschten sich, mitunter auch kontrovers unter Moderation von Prof. Dr. Uhländer darüber aus, ob die bestehenden Maßnahmen zur Personalgewinnung für den gehobenen und mittleren Dienst der Realität des Bewerberfeldes noch gerecht werden und vor allem den Angeboten anderer Arbeitgeber noch genug entgegen zu setzen haben.

 

Während zum Einen die Qualität der Ausbildung und die bekannte Sicherheit des Arbeitsplatzes ins Feld geführt wurden, wurde zum Anderen vor allem die (positive??) Imageweitergabe – auch durch uns Beschäftigte selbst - kritisch hinterfragt.

Ein weiterer Aspekt, der von den Teilnehmern diskutiert wurde war die „Ausbildungsreife“ unserer Nachwuchskräfte. Insbesondere das veränderte Lernverhalten der Schülergeneration „Smartphone 2.0“ führe aktuell dazu, dass viele Anwärter mit dem fachlichen Anspruch und den didaktischen Konzepten gerade der FHF Nordkirchen nur noch mühsam zurechtkämen. Gibt es hier Anpassungsbedarf? Sind die Lernmethoden noch zeitgemäß?

 

Anschließend wurde der Personenkreis „höherer Dienst“ in den Blick genommen.

Hier stellte sich zunächst die grundsätzliche Frage, ob lediglich Juristen der Eintritt in den höheren Dienst der Finanzverwaltung eröffnet sein soll, oder ob es auch Möglichkeiten für Absolventen anderer Studiengänge geben soll.

Einigkeit bestand aber darüber, dass das bekannte Berufsbild des Juristen häufig nur die „klassischen“ Berufe, Rechtsanwalt und Richter umfasse, zukünftige Absolventen also zumeist gar keine Kenntnis über die Möglichkeiten einer Tätigkeit in der Finanzverwaltung hätten. Hier wünschten sich alle Teilnehmer, dass mehr Werbung in Referendariats-Arbeitsgemeinschaften gemacht werde.

Zweifel kamen auf, ob die inhaltliche Ausgestaltung der Tätigkeit SGL h.D. die Fachlichkeit hinreichend berücksichtige, oder dieser Bereich zugunsten von Personal- und Organisationsfragen zu sehr zurückgedrängt sei. So wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht in Zukunft für beide Ausrichtungen möglichst gleichwertige Wege eröffnet werden sollten.

 

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand die jährliche Mitgliederversammlung statt, in der der Vorstand entlastet wurde.

Sodann präsentierte der Vorsitzende Martin Klünemann die neue Satzung, die die Öffnung der Mitgliedschaft zum Rheinland beinhaltet. Damit einhergehend wurde auch ein neuer Name erforderlich: „Steuerjuristen NRW“, der zusammen mit dem neuen Logo den Mitgliedern vorgestellt wurde.

-bbv-