Herbstveranstaltung 2016

Am 08.11.2016 fand die Herbstveranstaltung der Steuerjuristen NRW statt.

Hierzu hatte der Vorstand die Leiterin des Finanzamtes Osnabrück-Stadt eingeladen. Frau Kalscher referierte in einem ca. einstündigen Vortrag über die Rahmenbedingungen für die Einstellungen im „höheren Dienst“ der Finanzverwaltung Niedersachsen und das dortige Werdegangsmodell.

 

Ziel ist vor allem Transparenz beim Anforderungsprofil zu schaffen, so dass für die Kolleginnen und Kollegen erkennbar wird, welche Stationen sie zu durchlaufen zu haben, um das Werdegangsziel „Dienststellenleitung“ zu erreichen. Berücksichtigen muss man allerdings im Vergleich zu NRW, dass in der niedersächsischen Landesfinanzverwaltung nur ca. 13.000 Personen beschäftigt sind, davon ca. 300 im höheren Dienst. Dies führt zu jährlich nur ca. 10 Neueinstellungen. Die konsequente Dienstpostenbewertung ist ein anderes Merkmal, das die Vergleichbarkeit erschwert.

In NRW wie in Niedersachsen sehr ähnlich ist aber das Erfordernis der Verwendungsbreite. So müssen dort Juristen nach einem Einsatz in einem Festsetzungsfinanzamt noch einen Wechsel in die Tätigkeit der ständigen Vertretung, dann oftmals noch in einen Sonderbereich (Funktionsfinanzämter, LFH oder OFD oder Dozent an einer der Finanzschulen) vollziehen, um dann schließlich ständiger Vertreter in einem A 15 Amt und dann Vorsteher in einem A 16 Amt werden zu können.

Essentieller Bestandteil sind jährliche Fortbildungen und die Wahrnehmung von Sonderaufgaben wie z. B. das Führen eines Disziplinarverfahrens und der Prüfertätigkeit in Laufbahnprüfungen. In einem Flächenland wie Niedersachsen geht mit der inhaltlichen Flexibilität in der Regel auch eine räumliche einher, so dass die Kollegen oftmals sehr weiter Fahrtstrecken in Kauf nehmen müssen.

Wer sich dann auf eine Position als Dienststellenleiter bewirbt, muss ein weiteres Assessment Center beim Finanzministerium durchlaufen. Hier werden neben Fragen zum OPH-Bereich auch steuerrechtliche Kenntnisse überprüft.

 

Herr Dellbrügger aus dem Finanzministerium NRW erläuterte im Anschluss das aktuelle Projekt des Ministeriums zum Bereich Gesamtbetrachtung der Laufbahngruppe 2. In drei Teilprojekten beschäftigen sich die Mitglieder der Gruppe mit den Themen „Werdegänge“, „Talentförderung“ und „Fortbildung“. Das Projekt wurde im September 2016 initiiert und soll im September 2017 abgeschlossen sein.

 

An der Veranstaltung, die wie immer mit Kaffee und Kuchen begleitet wurde, nahmen ca. 100 Mitglieder aus dem Kreis der Steuerjuristen teil.

Der Vorstandsvorsitzende Martin Klünemann lud zugleich auch schon zu der nächsten Veranstaltung im Frühjahr 2017 ein, die sich schwerpunktmäßig mit dem Gesundheitsmanagement befassen sollen.

-bbv-

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Vortragsfolien von Frau Kalscher
Das niedersächsische PEK der LG 2
nds PEK LG 2_ Web.pdf
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Vortragsfolien von Herrn Dellbrügger
Das nordrhein-westfälische Projekt zur LG 2
Projektstruktur PEK LG 2_ Web.pdf
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