Frühjahrsveranstaltung 2016/ Podiumsdiskussion

Fast schon „traditionell“ trafen sich auch in diesem Jahr wieder die Steuerjuristen NRW in erfreulich hoher Teilnehmerzahl. Die über 150 Anmeldungen für die Frühjahrsveranstaltung am 07.04.2016 hatten selbst den Vorstand überrascht. Ein Beleg dafür, dass sowohl die Öffnung in Richtung Rheinland als auch das Konzept der „Podiumsdiskussion“ offenbar das Interesse der Mitglieder weckte.

 

In diesem Jahr sollte die Zukunft der Finanzverwaltung näher beleuchtet werden. Herr FP Schmitz von Hülst, Abteilungsleiter Steuern der OFD NRW, ging dabei jedoch deutlich über die gegenwärtigen Planung im Hinblick auf das Jahr 2020 hinaus.

Er entwarf ein Szenario für das Jahr 2040, in dem es zwar keine Krawatten, dafür aber jede Menge neue (anglizistische) Begriffe geben wird.

So firmiert die Landesfinanzverwaltung in der Zukunft unter „tax authority NRW“. Die OFD wird zur „holding“ mit 5 Regionen (regions). Diese hätten z. B. volle Personal- und Budgetverantwortung. Daneben würde es Callcenter, variable Arbeitplatzmodelle und eine Fachhochschule geben, die auch externe Studenten aufnimmt. Es gäbe Hierarchieebenen mit den Bezeichnungen „directors, Managers, consultants, tax officers“.

 

Nach diesem sehr weit nach vorne projizierten Modell schloss sich eine Podiumsdiskussion an. Der Moderator LRD Frank Oltmanns befragte die Teilnehmer Herrn FP Schmitz von Hülst, Frau LMRin Schwensfeier, Herrn LRD Hartmann, Frau LRDin Müller-Boenigk sowie Herrn LRD Kremser nach ihren Einschätzungen.

Es wurden dabei Fragen zur Effizienz solch großer Organisationseinheiten und zur Sinnhaftigkeit der Hierarchieebenen des Beispielszenarios aufgeworfen. Ebenso wurde über die erforderliche Personalstärke eines solchen Verwaltungsaufbaus und die angemessene Besoldung der Führungskräfte diskutiert. Und auch Mitarbeiterorientierung und „Kunden“zufriedenheit standen zur Diskussion.

Herr Kremser wies darauf hin, dass die Menge der Datenlieferungen an die Finanzverwaltung noch deutlich zunehmen wird und daher rechtzeitig passende Hilfsmittel zur Bewältigung dieser Masse zur Verfügung stehen müssten. Frau Schwensfeier hob die wachsende Bedeutung eines in die tägliche Arbeit implementierten Gesundheitsmanagements hervor. 

Andererseits ermöglichten Regionalisierungen auch die Bündelung von Aufgaben (zentrale Bearbeitung von Erbschaftsteuersachverhalten), eine größere Vernetzung und ggf. eine Verschlankung in anderen Bereichen.

 

Das Plenum beteiligte sich mit verschiedenen Fragen an der Diskussion. Rundherum also eine gelungene Veranstaltung in dem letztmalig besetzten Saal 1 der OFD NRW am alten Standort in Münster.

 

In der sich dann anschließenden Mitgliederversammlung wurde der aktuelle Vorstand entlastet. Geschäftsführer Philipp Tolckmitt legte den Jahresbericht vor und präsentierte den neuen Internetauftritt der Steuerjuristen unter www.steuerjuristen.jimdo.com.

-bbv-